Dubai-Steuern: Steueroase oder nur ein vermeintliches Paradies?
Woran denkt man, wenn man von Dubai spricht? Vermutlich an puren Luxus, immerwährende Sonne, Prachtbauten, Clubs, Diskotheken und natürlich: keine Steuern! Ganz so einfach ist dies jedoch nicht und es gibt eine Menge zu beachten, um in Dubai zu leben und praktisch keine Abgaben zu haben. In diesem Ratgeber möchten wir dir einen Überblick über die Steuerlage in Dubai geben und zeigen, warum sich ein Umzug steuerlich für dich und dein Unternehmen lohnen könnte.
Dubai-Steuern – Überblick zur Steuerlage Dubais!
Die sieben arabischen Emirate, zu denen auch Dubai gehört, gibt es in dieser Form erst seit 1971. Jedes Emirat übt eine autonome Innenpolitik aus und hat letztlich auch eigene Steuergesetze.
Interessant ist, dass alle Arten von Geschäften und Einkommen, welche direkt in Dubai empfangen werden, von einer Besteuerung befreit sind. Die Steuerbefreiung richtet sich an herkömmliche Einkommen, Kapitalgewinne, Dividenden sowie aktiven und passiven Investitionen.
In Dubai sind Steuern sehr transparent, sodass jedes dort registrierte Unternehmen sich nur wenig Zeit für die Steuererklärung nehmen muss. Generell herrscht in Dubai sozusagen für die meisten Leute Steuerfreiheit.
Lediglich eine Mehrwertsteuer wurde eingeführt
Die lokalen Behörden erlegen so gut wie keine Steuern in Dubai auf. Lediglich seit dem 1. Januar 2018 wurde die Mehrwertsteuer in Höhe von 5 % eingeführt. Die ursprünglich 1969 geplante Einkommensteuer wurde nie von den Regierungen der Emirate eingeführt. Es ist auch weiterhin absehbar, dass diese nicht eingeführt werden soll.
Der Außenhandel ist sozusagen steuerfrei. Vielmehr können Unternehmen und juristische Personen in vollen Zügen den Nutzen aus Steuervergünstigungen ziehen. Es wird zwar eine obligatorische Steuerprüfung für sämtliche Geschäfte in Dubai angestrebt, die Rechnungslegung wird aber nicht angefordert.
Es gibt unbedeutende, indirekte Steuern, die jeder zahlt
Wenn du in Dubai lebst, musst du eine Art Maut für das Befahren der Hauptstraßen zahlen. Hierfür wird eine Gebühr von 4 Dirham erhoben, was rund 0,96 Euro entspricht. Geringe Dubai-Steuern findest du bei Übernachtungen im Hotel. Hier wird auf den Preis die Dubai City Tax sowie eine Servicegebühr erhoben zwischen umgerechnet 2-5 € pro Nacht.
Auf Mieteinnahmen müssen zum Beispiel keine Steuern entrichtet werden. Diese fallen aber in den Preisen für Wartung, Klimaanlage und Wasserversorgung an. Auch hier sind in Dubai die Steuern überaus moderat.
Luxussteuer und Kfz-Steuer in Dubai
Wenn du in Dubai Alkohol kaufen möchtest, musst du hierfür eine Art Luxussteuer entrichten. Für den Einkauf wird eine Alcohol License benötigt. Erst damit kannst du die Alkoholläden betreten. Jedoch wird auf sämtliche alkoholischen Getränke eine Steuer von 30 % erhoben. Für ein Sixpack Bier musst du in diesem Fall umgerechnet mit rund 20 Euro rechnen.
Ohne Auto kommst du in Dubai nicht weit. Vorteilhaft sind zunächst die niedrigen Benzinpreise, da du hier ja an der Quelle sitzt. Falls du deinen Wagen mit einführen möchtest, werden in Dubai Steuern in Höhe von 5 % des Fahrzeugwertes erhoben. Auf die Mautgebühr sind wir bereits eingegangen. Hinzu kommen noch die relativ hohen Parkgebühren. Jedoch wird auf eine sonstige Kfz-Steuer verzichtet. An dieser Stelle ist Dubai steuerfrei.
Freezones: die Steueroase schlechthin?
Zwar gibt es in Dubai Steuern, trotzdem kann das Emirat Dubai als Steuerparadies bezeichnet werden. Die Dubai Einkommensteuer gibt es praktisch nicht. So ist es nur verständlich, dass viele in diese Region auswandern, um die Vorteile der Dubai Steueroase zu genießen.
Viele arbeiten in sogenannten Freezones. Hierbei handelt es sich um räumlich begrenzte Gebiete, in denen sich ausländische Firmen angesiedelt haben. Diese Zonen sind nach Branchen geordnet. So findest du Bereiche, in denen sich nur IT-Unternehmen angesiedelt haben. Diese Zone wird beispielsweise Dubai Internet City genannt. Im Dubai International Financial Center haben sich Banken, Versicherungen und Hedge Fonds niedergelassen. Im Dubai Knowledge Village sind es internationale Universitäten.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch unabhängige bzw. virtuelle Freezones. Hier müssen weder die Unternehmen und Organisationen, noch die Mitarbeiter Steuern zahlen. Diese Steuern müssen erst nach 30 Jahren gezahlt werden.
Um in diesen Freezones jedoch ein Unternehmen betreiben zu können, benötigen Unternehmer eine Lizenz, die erst einmal für einen gewissen Preis erkauft werden muss. Auch die Mitarbeiter benötigen ein sogenanntes Arbeits-Visa, welches ebenfalls nicht preisgünstig ist.
Für Geschäfte mit Endabnehmern in Dubai ist ein Zwischenhändler empfehlenswert. Die Zwischenhändler zahlen dann in Dubai Steuern. Dennoch lohnt es sich auf alle Fälle für die meisten Unternehmen, hier wenigstens eine Zweigniederlassung zu unterhalten.
Stars & Influencer sind von Dubai angetan
Besonders beliebt ist Dubai bei Influencern. Wenn du als Influencer nach Dubai ziehen möchtest, benötigst du eine sogenannte Influencer-Lizenz. Darüber hinaus lockt Dubai mit attraktiven Werbekooperationen und Angeboten von staatlichen Stellen.
Obwohl in Dubai Steuern praktisch kaum vorhanden sind, ist es jedoch nicht ganz so einfach, sich in dieser Kultur als Europäer zurechtzufinden.
Dies schreckt aber viele nicht davor ab, sich dennoch hier niederzulassen. Wer diesen Weg geht, kann mit Fleiß und Arbeit durchaus ein großes Netzwerk und profitable Reichweite aufbauen. Und auf die dadurch entstehenden Gewinne müssen in Dubai keine Steuern gezahlt werden.
Dubai-Steuern: Was zahlt man in Dubai wirklich?
Nachfolgend sollen noch einmal die wichtigsten Dubai-Steuern kurz aufgelistet werden, mit denen du in diesem Emirat rechnen musst.
- Dubai-Steuern in Form von Grundzins bzw. Mehrwertsteuer in derzeitiger Höhe von 5 %
- Dubai-Steuern in Form von Lizenzgebühren für Unternehmen
- Dubai-Steuern für Luxusgüter, wie Alkohol in Höhe von 30 %
- Dubai-Steuern in Form einer Pkw-Maut für bestimmte Straßen und Autobahnen
- Dubai-Steuern in Höhe von 5 % des Fahrzeugwertes bei der Einfuhr
- Dubai-Steuern in Form von relativ hohen Parkgebühren
- Dubai-Steuern in Form einer Servicegebühr bei Restaurantbesuchen in Höhe von 10-15%
Kurzum bleibt festzustellen, dass insgesamt in Dubai Steuern überaus gering ausfallen im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Besonders interessant ist, dass es eine Einkommensteuer hier nicht gibt und daher alle Arten von persönlichem Einkommen steuerfrei sind. Selbst auf Immobilienbesitz wird keine Steuer erhoben.
Wie sieht es sonst mit den Lebenshaltungskosten aus?
Damit du dir einen kleinen Überblick verschaffen kannst, was das Leben in Dubai kostet, haben wir dir einige alltägliche Gewohnheiten aufgelistet.
In Gaststätten musst du mit folgenden Preisen rechnen:
- preiswerte Mahlzeit 35 Dirham oder 8,40 €
- Mehrgänge-Menü für 2 Personen im guten Restaurant 250 Dirham oder 60 €
- Menü bei McDonalds 28 Dirham oder 6,72 €
- 0,33 l Bier 47 Dirham oder 11,28 €
- 0,33 l Cola 3,98 Dirham oder 0,95 €
- 0,33 l Wasser 1,59 Dirham oder 0,38 €
Wenn du Lebensmittel einkaufen möchtest, musst du durchschnittlich mit folgenden Preisen rechnen:
- 1 l Milch 5,89 Dirham oder 1,41 €
- ein Weißbrot 4,67 € Dirham oder 1,12 €
- 12 Eier 9,29 Dirham oder 2,22 €
- 1 kg Hähnchenfilet 22,60 Dirham oder 5,42 €
- 1 kg Kartoffeln 3,65 Dirham oder 0,87 €
Eine einfache Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln kostet dich rund 5 Dirham oder 1,20, eine Taxifahrt 12 Dirham (2,88 €) zuzüglich der gefahrenen Kilometer.
Ein Mittelklassewagen wird dir in Dubai für rund 90.000 Dirham angeboten. Dies entspricht etwa 21.600 €.
Die Miete für eine 2-Zimmer-Wohnung im Stadtkern kostet etwa 5.100 Dirham oder 1.224 €. Die Nebenkosten für eine 85 m² Wohnung, bestehend aus Strom, Heizung, Wasser, Müll und Klimaanlage kostet dich im Monat etwa 720 Dirham, welches 172,80 € entspricht. Der DSL-Internetzugang schlägt mit 350 Dirham, also 84 € zu Buche.
Bei der Bekleidung zahlst du für eine Jeans etwa 237 Dirham bzw. 56,88 €, für ein Kleid 210 Dirham bzw. 50,40 €. Schuhe sind etwas teurer.
Kommen wir nun zu den Durchschnittsgehältern. Dieses liegt in Dubai bei rund 12.500 Dirham oder 3.000 €. Als Selbstständiger kannst du jedoch wesentlich mehr verdienen.
Fazit: Ein gewagter Schritt, der sich lohnen kann!
Wenn du beabsichtigst, nach Dubai auszuwandern, musst du dir darüber im Klaren sein, dass du in Dubai kaum Steuern bezahlen musst. Die Lebenshaltungskosten sind teilweise mit den Kosten hierzulande vergleichbar.
Berücksichtigen solltest du die zahlreichen Lizenzen, versteckten Kosten und Gebühren, die sich dennoch summieren können. Nicht unerwähnt bleiben soll eine private Krankenversicherung, da es eine soziale Krankenversicherung in Dubai nicht gibt.
Ein Doppelbesteuerungsabkommen gibt es mit den Arabischen Emiraten nicht. Dennoch kannst du hierzulande steuerpflichtig bleiben, insbesondere dann, wenn du in Deutschland Mieteinnahmen erwirtschaftest. Auch wenn du nach wie vor einen festen Wohnsitz in Deutschland hast, bist du dort ggfs. weiterhin steuerpflichtig
Insgesamt kann sich der Schritt nach Dubai für dich lohnen. Wir helfen dir gerne dabei, wenn du deine Pläne endlich in die Tat umsetzen möchtest. Wir von IRP Consulting sind die richtigen Ansprechpartner für alle, die von den Vorteilen Dubais profitieren möchten.